Oestereider treffen sich zum Bürgergespräch
Ein Vortrag zu den drei potenziellen Windkraftanlagen im Bereich Oestereiden, ein neuer Defibrillator und die Vorstellung der neuen Oestereider Homepage: Gleich mehrere große Themen standen beim Bürgergespräch in Oestereiden auf der Tagesordnung. Dabei ist es nun zwei Jahre her, dass Ortsvorsteher Alfons Levenig und interessierte Dorfbewohner in einer Runde zusammengekommen sind. Am Montagabend war es dann nach einer langen Corona-Pause wieder soweit. Bis zur letzten Reihe waren die Plätze auf dem Saal des Gasthof Piepers gefüllt. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Präsentation über den potenziellen Windpark Böhmkerfeld und die anschließende aufgebrachte und zum Teil lautstarke Diskussionsrunde.
Der geplante Bau von drei großen Windkraftanlagen zwischen den Ortschaften Oestereiden, Langenstraße und Eringerfeld stellte bereits Ende August bei der Langensträßer Bürgerversammlung ein sehr diskussionsreiches und emotionales Thema dar. Lärm, Schallwellen und eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes: Diese negativen Auswirkungen verbanden die versammelten Bürger insbesondere mit den Planungen der Böhmkerfeld Bürgerwind GbR. Während die Mehrzahl der versammelten Langensträßer und Ortsvorsteher Antonius Wilmesmeier bei der Versammlung im August Ablehnung gegenüber des Projekts geäußert hatten, war das Stimmungsbild in Oestereiden ein anderes. Kritik wurde von Seiten der Oestereider Bürger nicht angeführt. Mit Blick auf die Energiekrise, die Energiewende und den Klimawandel sei es notwendig, auf alternative Energien zu setzen, meldete sich ein Oestereider zu Wort. Der angeführte Grund, dass die Sichtachse zum Teutoburger Wald durch eine Windkraftanlage beeinträchtigt werde, sei ein Argument, welches nicht mehr in die heutige Zeit passe. Vielmehr sei es notwendig, die Scheuklappen abzulegen, seine Meinung noch einmal kritisch zu überdenken und zu überlegen, ob die potenziellen Standorte für die Windkraftanlagen nicht doch akzeptabel seien.
„Können wir uns das denn wirklich noch leisten?“, gab eine weitere Bürgerin zu bedenken. Es sei in Zeiten der Klimakrise notwendig und wichtig, an die Zukunft der jüngeren Generationen zu denken. Insbesondere wenn diese in einigen Jahren die Frage stellen würden: „Habt ihr euch Sorgen um die Sicht zum Teutoburger Wald gemacht oder um unsere Zukunft?“
Die Dörfer würden in Mitleidschaft gezogen werden und die Gesellschafter seien auf Gewinn aus, kritisierte ein Dorfbewohner aus Langenstraße. In dieser Hinsicht konnte Mitgesellschafter André Schulenberg klarstellen, dass sie als Gesellschaft ohne Frage ein ökonomisches Interesse verfolgen und als Eigentümer daran interessiert seien, die eigene Fläche in Wert zu setzen. Dabei würden sie mit Blick in die Zukunft den Bürgern zudem gerne die Möglichkeit bieten, sich zu beteiligen. Mitgesellschafter Josef Püster führte ergänzend an, dass die drei potenziellen Windkraftanlagen außerdem einen kleinen entscheidenen Teil dazu beitragen könnten, unabhängiger zu werden. Die Windkraft sei nicht die Lösung allein, aber ein Teil des Ganzen.
Ortsvorsteher Alfons Levenig ließ die Diskussionsrunde ausklingen und leitete zum nächsten Thema auf der Tagesordnung über. So wurde für das Dorf ein neuer Automatisierter Externer Defibrillator angeschafft, welcher am Heimathaus angebracht und für jeden zugänglich ist. Gemeinsam mit Rettungssanitäter Kalli Thiel führte Levenig an einem Trainingsgerät vor, wie der Defibrillator zu bedienen ist. Die Feuerwehr Oestereiden wird zudem noch Schulungen zur Handhabung des Defibrillators anbieten.
Des Weiteren stellte Ortsvorsteher Alfons Levenig gemeinsam mit Anne Gudermann und Mario Kämpfer die neue Oestereider Homepage und die dazugehörige App vor. Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung waren die neuen Bestattungsformen auf dem Friedhof. So sollen in Zukunft auch in Oestereiden pflegeleichte Bestattungen stattfinden können. Außerdem soll auch in diesem Jahr ab dem ersten Dezember der begehbare Adventskalender wieder als Projekt durchgeführt und 24 Fenster mit weihnachtlichen Motiven geschmückt werden. Wer Interesse an der Gestaltung eines Fensters hat, kann sich gerne bei Anne Gudermann melden.